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Gender and Islam in Southeast Asia

Das islamische Südostasien gilt, im Vergleich zu Süd-, Zentral- und Westasien, als moderat, gerade in Bezug auf die Geschlechterordnungen. Für die Vergangenheit sind Fälle verbürgt, in denen Frauen als Sultaninnen und Königinnen herrschten oder als Widerstandskämpferinnen an Kampfhandlungen teilnahmen und diese sogar anführten. Traditionell arbeiten südostasiatische Frauen als Handwerkerinnen und Händlerinnen, haben ihr eigenes Einkommen und sind in der Öffentlichkeit präsent.

Dennoch war die freie Stellung der Frauen immer von islamistischen Hardlinern beddroht, die eine vermeintlich gottgewollte Ordnung durchsetzen wollten und dabei vor allem auf die Unterwerfung der Frauen abzielten. Seit einem weltweiten Aufschwung des Islamismus, der Ende der 1970er Jahre begann, gelang es islamistischen Organisationen, ihren Einfluss auszudehnen. Das Ergebnis ist dramatisch. In Malaysia und Indonesien sowie im muslimischen Süden Thailands und der Philippinen erodieren die Frauenrechte. Teilweise geschieht dies durch moralischen Druck innerhalb der Gemeinschaften, teilweise durch Gewaltandrohungen oder Gewalt, beispielsweise gegen Frauen, die unverschleiert in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. In vielen Regionen existieren sogar Regularien und Gesetze, die sich an einer fundamentalistischen Auslegung islamischer Quellen orientieren und Frauen nachhaltig diskriminieren.

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