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"Es war doch nur eine Frau". Zum Streit über sexualisierte Gewalt von jungen Männern aus dem muslimisch geprägten Raum

Bei jedem öffentlich gewordenen Gewaltdelikt gegen Mädchen und Frauen, das von Geflüchteten begangen wurde – seien es die Morde in Kandel, in Freiburg oder in Wiesbaden, seien es Vergewaltigungen wie in Berlin, Dessau und in Minden, seien es sexuelle Belästigungen in Parks, auf Straßenfesten oder in Diskotheken – werden die gleichen Fragen gestellt. Die erste lautet, ob sich derzeit eine Steigerung von Sexual- und Gewaltdelikten nachweisen lässt. Die zweite lautet, ob dafür Zuwanderer verantwortlich gemacht werden können. Beides kann durch Statistiken als gesichert angenommen werden. Sexuelle Gewalt durch junge Männer aus bestimmten Regionen der Erde ist kein Einzelfall mehr, die man mit der lapidaren Erklärung, dass absolute Sicherheit unrealistisch sei und es in jeder Gesellschaft Vergehen gegen das sexuelle Selbstbe- stimmungsrecht gäbe, beiseite schieben kann. Auch das gern vorgetragene Argument, fremdartig aussehende Männer würden eher angezeigt als andere, ist wenig überzeugend. Denn die sexuellen Gewalttaten der vergangenen Jahre sprengen das Maß des bisher Gekannten.

Natürlich gab es auch vor dem Jahr 2015 sexuelle Belästigungen. Doch dass Mädchen von Männern in Einkaufszentren und Schwimmbädern verfolgt werden, das gab es nicht. Es war auch unvorstellbar, dass ein Vergewaltiger und Mörder wie Hussein K. während seines Pro- zesses den Satz „Das ist doch nur eine Frau“ fallen ließ. Auf diese Art von Frauenhass war unsere Gesellschaft bislang nicht vorbereitet.

Daher stellt sich zwangsläufig die dritte Frage – nämlich, ob die frauenverachten- den Verbrechen mit kulturellen Prägungen der Täter oder mit gewaltlegitimierenden Normen ihrer Herkunftskontexte erklärt werden können oder ob solche Thesen eher rassistischen Vorurteilen als Tatsachen entsprechen.

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